Im Juni 2018 wurde am USZ eine Fachstelle für Strahlenschutz geschaffen. Diese ist damit beauftragt, die neuen rechtlichen Anforderungen im Strahlenschutz umzusetzen. Die Fachstelle umfasst die Expertise von Medizinphysikern und Medizinphysikerinnen, die beim Umgang mit Röntgengeräten für medizinische Bildgebung und Therapie per Gesetz miteinbezogen werden müssen. Die Fachstelle mit vier Medizinphysikern ist zuständig für die Abwicklung des Bewilligungsverfahrens und für die Unterstützung der Kliniken am USZ, welche Geräte mit ionisierender Strahlung betreiben und kein eigenes Medizinphysik-Team haben. Moderne Infrastruktur und die nötige Fachkompetenz helfen den Verantwortlichen dabei, die Strahlungsdosen für Patientinnen und Patienten und das Personal zu kontrollieren und so niedrig wie möglich zu halten.
Die Kliniken für Nuklearmedizin und Radioonkologie sowie das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie haben für den Strahlenschutz und für spezifische Klinikbelange eigene Medizinphysiker*innen in ihrem Team.
Schutz des Personals vor ionisierender Strahlung
Von 8’541 Mitarbeitenden am USZ sind 2’126 Personen beruflich strahlenexponiert (Stand per Ende 2019). Die betroffenen Personen müssen sich gemäss Gesetz stets im Strahlenschutz fortbilden, indem sie Gelerntes wiederholen und ihr Wissen auf den neuesten Stand bringen. Dazu hat die Fachstelle für Strahlenschutz ein Konzept erstellt und im Rahmen von regelmässigen Schulungen insgesamt 221 Mitarbeitende geschult. Seit diesem Jahr werden neu eintretende Mitarbeitende zusätzlich mit einer Online-Präsentation auf die Strahlenschutzvorschriften am USZ vorbereitet und vor Ort von den verantwortlichen Personen der Kliniken über die relevanten Strahlenschutzvorkehrungen informiert. Die Fachstelle hat sich auch zum Ziel gesetzt, einen umfassenden Flyer zur Aufklärung über Schwangerschaft und ionisierende Strahlung zu erstellen. Dieser unterstützt das Personal dabei, das Risiko bei einer Schwangerschaft einer Mitarbeiterin oder einer Patientin besser abschätzen und entsprechende Massnahmen treffen zu können.
Auszeichnung der Klinik für Neuroradiologie im Bereich Strahlenschutz
Die Klinik für Neuroradiologie hat sich durch die EuroSafe Imaging Initiative der Europäischen Gesellschaft für Radiologie überprüfen lassen. Sie hat dafür eng mit der Fachstelle Strahlenschutz am USZ zusammengearbeitet. Mit dieser Initiative der Europäischen Gesellschaft sollen Erkenntnisse gesammelt werden, um den Strahlenschutz in der Medizin zu verbessern. Es sollen nicht nur Untersuchungen und Bildqualität optimiert werden, sondern auch die Kommunikation zwischen den Patientinnen und Patienten und dem medizinischen Personal verbessert. Nach zweimonatiger Evaluationsphase hat die Klinik für Neuroradiologie die höchstmögliche Punktzahl (fünf Sterne) erhalten. Das Zertifikat ist eine Auszeichnung für die kontinuierlichen Bemühungen im Bereich Strahlenschutz.
Erfolgreich durchgeführtes klinisches Audit in der Kardiologie
In der neuen Strahlenschutzverordnung vom 1. Januar 2018 sind klinische Audits ab 2020 gesetzlich vorgeschrieben. Diese sollen zur Bestätigung der Exposition durch ionisierende Strahlen dienen sowie zur Optimierung von Prozessen und Ressourcen in der Organisation. Dadurch wird eine optimale Anwendung der ionisierenden Strahlung gewährleistet. Die Klinik für Kardiologie hat sich freiwillig für die Pilotierung eines ersten Audits zur Verfügung gestellt. Sie wurde durch die Fachstelle Strahlenschutz bei der Durchführung des klinischen Audits und bei der Erstellung des Qualitätshandbuches erfolgreich unterstützt.