Das Critical Incident Reporting System (CIRS) erfasst systematisch für die Patientensicherheit relevante, kritische Ereignisse und ermöglicht damit das frühzeitige Erkennen von potenziellen Risiken und das Lernen aus Beinahe-Schäden (near misses). Durch die Aggregation von Fällen können Risiken im Behandlungsprozess erkannt werden. Ist eine Meldung eingetroffen, erfolgt eine zeitnahe, strukturierte Analyse der Ereignisse durch interprofessionelle CIRS-Komitees. Falls notwendig, werden danach Massnahmen ergriffen, die über Rapporte, Sitzungen oder Intranet kommuniziert werden.
Mit dem CIRS will das USZ die interprofessionelle und interdisziplinäre Kommunikation im Umgang mit Meldungen stärken und agiles Verhalten bzw. eine schnellere Reaktion im Umgang mit Problemen und Herausforderungen unterstützen. Der Fokus von Meldungen im CIRS soll auf prospektiven Risiken liegen, damit die Eintrittswahrscheinlichkeit von kritischen Ereignissen und Beinahe-Zwischenfällen auf ein Minimum reduziert werden kann.
Das Betreiben eines CIRS bedarf einer klar geregelten Struktur mit organisationalen Vorgaben, Zuständigkeiten und Kompetenzregelungen. Zudem werden alle Mitarbeitenden über Sinn und Zweck des CIRS informiert. Sie erfahren dabei auch, dass Berichte anonym behandelt werden und dass die Meldungen keine Sanktionen nach sich ziehen.
Die aktuelle Struktur im USZ umfasst 31 lokale CIRS-Komitees. Die lokalen CIRS-Komitees sind interprofessionell zusammengesetzte Expertengruppen und gehören entweder einer Klinik, einem Institut oder einem Medizinbereich an. Sie sind für die Bearbeitung der lokal gemeldeten CIRS-Fälle gemäss CIRS-Reglement des USZ zuständig. Die zentrale CIRS-Managerin der Fachstelle für Qualitätsmanagement und Patientensicherheit (QMP) ist für meldekreisübergreifende oder klinikweite Themen und Berichte sowie das Gesamtcontrolling des CIRS zuständig und erste Ansprechperson für alle Fragen bezüglich CIRS im USZ. Ausserdem ist sie Kontaktperson für CIRS-Verantwortliche und berät und unterstützt diese. Die Fachstelle bietet regelmässige Fort- und Weiterbildungen an.
Meldezahlen und Statistiken
Insgesamt wurde das CIRS-System auch im Jahr 2019 sehr gut genutzt. Es wurden 1591Fälle gemeldet. Die Höhe der Fallzahlen weist auf eine hohe Meldebereitschaft sowie eine breite Akzeptanz des Systems hin.