Berichte 2018

Klinik für Traumatologie

Die Klinik für Traumatologie ist spezialisiert auf die Behandlung von Verletzungen aller Art. Der besondere Schwerpunkt liegt auf Mehrfach- und Schwerverletzten sowie auf Verletzungen im Bereich von Becken und Wirbelsäule, einschliesslich des Einsatzes von künstlichen Hüftgelenken, sowie der Behandlung von Extremitäten- und Abdominalverletzungen.

Die enge Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen wie der Plastischen Chirurgie, der Handchirurgie und der Neurochirurgie sowie der chirurgischen Intensivmedizin, garantiert eine optimale Betreuung unserer Patientinnen und Patienten.

Seit 2014 ist die Klinik für Traumatologie zertifiziertes Alterstraumazentrum und steht dafür in enger Kooperation mit der Klinik für Geriatrie, dem Institut für Notfallmedizin sowie dem Institut für Anästhesiologie. Im Jahr 2019 wurden 700 Patienten im Alter von über 70 Jahren im Zentrum behandelt. Zwei Drittel der Patienten konnten in die häusliche Umgebung oder in eine anschliessende Rehabilitation entlassen werden.

Seit 2011 ist die Klinik für Traumatologie als überregionales Traumazentrum von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Als solches erfasst die Klinik systematisch und detailliert Daten schwerverletzter Patientinnen und Patienten vom Unfallort bis zur Entlassung aus der Klinik. Die Dokumentation erfolgte auch für den Bericht 2019 nahezu vollständig (im grünen Bereich: 95 bis 100 Prozent der Fälle sind gut dokumentiert). Damit hat die Klinik wieder eine hohe Dokumentationsqualität erreicht. Gleiches gilt für das weniger umfangreiche Schweizer Trauma Register, das ebenso von der Klinik für Traumatologie als eines der zwölf zugelassenen Zentren für die Versorgung von Polytraumatisierten im Rahmen der Hochspezialisierten Medizin (HSM) in der Schweiz betrieben wird.

Das Traumazentrum am USZ weist für den Bericht 2019 insgesamt 358 Patienten aus (Alter > 15 Jahre, ISS > 15 oder Schädelverletzung von AIS ≥ 3) und ist damit eines der grossen Zentren in der Schweiz. Von den 358 Patienten erfüllten 346 Patienten die HSM-Kriterien «Behandlung von Schwerverletzten» (Alter > 15 Jahre und ISS > 19 oder Schädelverletzung von AIS ≥ 3).

Ein zentrales Element der Qualitätssicherung im TraumaRegister DGU® ist der Vergleich der beobachteten Letalitätsrate der eigenen Patienten mit einer aus dem Schweregrad der Verletzungen abgeleiteten Prognose. Zur Berechnung dieser Prognose wird der im TraumaRegister DGU® entwickelte RISC II Score herangezogen (RISC II = Revised Injury Severity Classification, Version II; Lefering 2014): Im Bericht von 2019 lag die Mortalitätsrate der primär versorgten Patienten nahezu bei den prognostizierten Werten und ergab eine «standardisierte Mortalitätsrate» von 1.05.

Mortalitätsraten für primär versorgte Patienten

Quelle: TraumaRegister DGU, Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Klinikdirektor, Dr. Kai Oliver Jensen

Beobachtete Mortalität in % Prognostizierte Mortalität (RISC II) in % Standardisierte Letalitätsrate (SMR) 95% Konfi-denzintervall für SMR
2019 18.2 17.3 1.05 -
2018 18.2 18.5 0.98 0.7-1.3
2017 21.5 18.2 1.18 0.87-1.56
2016 18.6 23 0.81 0.78-1.40
2015 18.2 17.4 1.05

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Die klinische Prozessqualität lässt sich mit dem deutschen TraumaRegister vergleichen. Dabei werden Kennzahlen erhoben, bei denen man davon ausgeht, dass sie mit dem Behandlungsergebnis der Versorgung im Zusammenhang stehen.

Die Resultate des Berichts 2019 zeigen, dass am USZ die Diagnostik sehr zügig erfolgt. Die Dauer bis zum ersten Notfalleingriff, bis zur OP bei penetrierendem Trauma und bis zur OP bei Patient*innen im Schock liegt im Normbereich und unterscheidet sich nicht wesentlich vom Mittelwert des Kollektivs.

Dauer bis zum Ganzkörper-CT

Quelle: TraumaRegister Online-Bericht 2019 DGU; Klinik für Traumatologie, Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Klinikdirektor, Dr. Kai Oliver Jensen

Patienten Minuten (Mittelwert) Minuten (Min-Max)
USZ 202 19 3-98
TR-DGU 23118 25 1-120

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Dauer bis zum ersten Notfalleingriff

Quelle: TraumaRegister Online-Bericht 2019 DGU; Klinik für Traumatologie, Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Klinikdirektor, Dr. Kai Oliver Jensen

Patienten Minuten (Mittelwert) Minuten (Min-Max)
USZ 38 90 39-116
TR-DGU 4493 69 1-120

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Dauer bis zur OP bei penetrierendem Trauma

Quelle: TraumaRegister Online-Bericht 2019 DGU; Klinik für Traumatologie, Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Klinikdirektor, Dr. Kai Oliver Jensen

Patienten davon mit Not-OP Minuten
USZ 1218 4 76
TR-DGU 1197 306 61

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Dauer bis zur OP bei Patienten im Schock

Quelle: TraumaRegister Online-Bericht 2019 DGU; Klinik für Traumatologie, Prof. Dr. Hans-Christoph Pape, Klinikdirektor, Dr. Kai Oliver Jensen

Patienten im Schock Mit Notfall-OP Minuten (Mittelwert)
USZ 33 8 76
TR-DGU 2054 686 64

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