Schätzungsweise gegen 100’000 hospitalisierte Patientinnen und Patienten in der Schweiz erleiden jährlich während eines Spitalaufenthalts eine infektiöse Komplikation. Vor allem operative Eingriffe, die Einlage von Gefäss- oder Urinkathetern und künstliche Beatmung sind mit einem Infektionsrisiko verbunden. Diese im Spital erworbenen Infektionen (nosokomiale Infektionen) können zu verlängerten Spitalaufenthalten führen mit zusätzlichen Interventionen und hohen Kosten für das Spital und die Betroffenen. Verschiedene Studien zeigen, dass sich bis zu 70 Prozent der nosokomialen Infektionen verhindern lassen.
Vor mehr als fünf Jahren wurde am USZ das ehrgeizige Ziel formuliert, bis 2018 die Rate der nosokomialen Infektionen auf 5 Prozent zu senken. Damit startete die 5%-Offensive gegen die fünf häufigsten spitalerworbenen Infektionsarten. Das Team der Infektionsprävention und Spitalhygiene am USZ hat zur Steuerung der 5%-Offensive ein Metrik-System erarbeitet, das die Infektionsrate und den Umsetzungsgrad von je zwei bis drei wichtigen Präventionsmassnahmen permanent misst. Diese Resultate dienen der Steuerung und Erfolgsmessung der 5%-Offensive. Delegierte in den Kliniken wurden in einer Initialphase von 2018 bis 2019 angeleitet, die Präventionsmassnahmen in ihren Bereichen umzusetzen. In einer Nachhaltigkeitsphase wird sich zeigen, wie stark sich diese Intervention in den Kliniken verwurzeln konnte.