Bestätigung der Diagnosequalität durch klinisch-pathologische Fallkonferenzen
Das USZ gehört zu den wenigen medizinischen Einrichtungen oder ist vielleicht sogar die einzige medizinische Einrichtung in der Schweiz, die regelmässig eine Überprüfung durchführt, wie häufig die Diagnosen in den Krankengeschichten mit den Diagnosen der Obduktionsberichte übereinstimmen. Die Obduktion ist auch heute noch eine wichtige Quelle zur Prüfung der Diagnosequalität.
Am USZ verstarben 3’175 Patient*innen in den Jahren 2017 bis 2019. Bei 423 von ihnen wurde eine Obduktion durchgeführt. Damit liegt die Obduktionsrate bei Erwachsenenautopsien im Jahr 2019 bei 13 Prozent. Im Jahr 2009 betrug die Autopsierate noch 20.9 Prozent. In der Schweiz sinkt die Anzahl der Obduktionen in allen Pathologie-Instituten [5]. Diesem Trend konnte sich auch das USZ nicht entziehen.
Die Auswertung in den Kliniken zu Diskrepanzklassen erfolgt nach der Methode von Goldman bzw. Battle et al.[1,2] So beschreibt die Diskrepanzklasse 1, dass Kenntnisse über die Diagnose vor dem Tod zu einem anderen Behandlungskonzept geführt hätten, welches das Überleben des Patienten verlängert oder ihn geheilt hätte (zum Beispiel Lungenembolien behandelt als Lungenentzündung, Lungenentzündung durch Pilzbefall behandelt als bakterielle Lungenentzündung).
Die Häufigkeit von Diagnosediskrepanzen der Klasse 1 blieb über den Beobachtungszeitraum weiterhin sehr niedrig (3.8 Prozent), obwohl dieser Wert durch die sinkende Anzahl von Autopsien beeinflusst wird. Die Auswertungen im Zeitraum 2017 bis 2019 bestätigen eine ausgezeichnete Qualität der Diagnostik am Universitätsspital Zürich [3-5].