Berichte 2018

Herzzentrum

Das Universitäre Herzzentrum Zürich am USZ zählt zu den führenden Herzzentren der Schweiz. Die Mitarbeitenden der Klinik für Kardiologie und der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie arbeiten eng in Heart Teams zusammen. Expertinnen und Experten beider Bereiche entscheiden gemeinsam über diagnostische und therapeutische Massnahmen bei Herzklappenerkrankungen, Rhythmusstörungen und Herzinsuffizienz.

Trotz präventiver Massnahmen bleibt die koronare Herzkrankheit die wichtigste Ursache von Morbidität und Mortalität, auch in der Schweiz.

In den Kliniken für Herzchirurgie und Kardiologie wurden 2019 insgesamt 1’158 bzw. 3’637 Patienten behandelt. In den nachfolgenden Tabellen werden Fallzahlen und Komplexität der Erkrankungen der Patienten für beide Kliniken dargestellt. Über 21 bis 44 Prozent der Patient*innen wurden notfallmässig behandelt. Die Komplexität zeigt sich weiter in der Anzahl Stunden, die Patienten auf der Intensivstation betreut werden müssen (IPS h pro Fall) und im Case-Mix-Index (CMI; Fallschwere-Index im DRG-System). Der CMI beschreibt für einen definierten Zeitraum die durchschnittliche Schwere der Patientenfälle, gemessen an einer Skala, die dem Gesamt-Ressourcenaufwand entspricht.

Das USZ ist ein universitäres Schwerpunktzentrum, an das sich Rettungsdienste und zuweisende Spitäler mit ACS-Patienten und mit Patienten mit kritischen hämodynamischen Zustandsbildern bzw. unter Reanimationsmassnahmen vorzugsweise wenden. Die Mortalitätszahlen werden detailliert aufgeschlüsselt.

Herzzentrum – Fallzahlen und Komplexität der Erkrankungen der Patienten

Quelle: Routinedaten, Medizin Controlling Ärztliche Direktion, Dr. Yuliya Dahlem

Jahr Fallzahl Ø Alter Geschlechter-verteilung M:W Anzahl Notfälle (%) CMI Anzahl Fälle mit IPS-Aufenthalt Anzahl IPS Stunden pro Fall
Klinik für Herzchirugie (ab April ohne Gefässchirurgie) 2019 1'158 67.4 2.4:1 22.5 5.9 991 107.6
Klinik für Herz- und Gefässchirurgie 2018 1'525 67.0 2.6:1 21.4 5.5 1'250 97.8
klinik für Herz- und Gefässchirurgie 2017 1'734 66.8 2.4:1 20.9 5.0 1'342 81.8
Klinik für Kardiologie 2019 3'637 65.5 2.1:1 43.9 1.8 1'225 23.6
Klinik für Kardiologie 2018 3'626 65.1 2.2:1 42.0 1.9 1'198 25.6
Klinik für Kardiologie 2017 3'378 64.7 2.3:1 39.7 1.8 916 21.6

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Mortalitätsraten nach Diagnosegruppen

Für die Darstellung der Komplikationsraten werden Mortalitätsraten im Jahresvergleich nach verschiedenen Diagnosen dargestellt. Datengrundlage sind Routinedaten, die im Rahmen des DRG-Fallpauschalen-Systems fallbezogen kodiert und diagnostisch und prozedurenbezogen abgebildet werden (siehe auch IQM).

Die Auswertung der Mortalitätsdaten erfolgt bei einer klar einge­grenzten Patientengruppe. Der gewählte Ansatz der Risikoadjustierung verläuft über die Selektion der Patientengrup­pe auf eine medizinisch sinnvolle Homogenität sowie über die Standardisierung nach Alter und Geschlecht, was für die Darstellung statistischer Auffälligkeiten und einer internen Analyse bis auf Ebene der Einzelfälle ausreicht. Für Qualitätsvergleiche zwischen Institutionen werden in dieser Statistik jedoch die zahlreichen zusätzlichen Risiken der Patienten nicht berücksichtigt.

Mortalitätsraten nach Diagnosegruppen

Quelle: IQM - Mortalitätsraten/ Routinedaten Medizin Controlling Ärztliche Direktion, Dr. Yuliya Dahlem

2019 2018
Fallzahl Mortalitäts-rate (%) Erwartete Mortalität (IQM) Dieser Wert beinhaltet die erwartete Sterblichkeit aufgrund der Alters- und Geschlechtsverteilung. Vergleichszahlen des IQM-Kollektivs ermöglichen die Berechnung CMI Ø Alter Fallzahl Mortalitäts-rate (%) Erwartete Mortalität (BAG) Dieser Wert beinhaltet die erwartete Sterblichkeit aufgrund der Alters- und Geschlechtsverteilung. Vergleichszahlen der Schweizer Spitäler ermöglichen die Berechnung. CMI Ø Alter
Minimalinvasive Implantation einer Aortenklappe 360 1.7 n.v. 5.4 79 352 2.8 2.4 6.2 79.5
Endovaskuläre/transapikale Eingriffe an der Mitralklappe 84 4.8 n.v. 6.0 77.5 85 2.4 2.4 5.7 75.1
Operationen nur an den Koronargefäßen bei Herzinfarkt (Alter >19) 109 3.7 6.6 6.1 65.9 111 2.7 2.0 5.9 64.9
Operationen nur an den Koronargefäßen ohne Herzinfarkt (Alter >19) 163 3.1 n.v. 5.0 67.2 234 2.1 0.9 5.0 66.5

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Akutes Koronarsyndrom (ACS)

Das USZ ist ein universitäres Schwerpunktzentrum, an das sich Rettungsdienste und zuweisende Spitäler mit ACS-Patienten und mit Patienten mit kritischen hämodynamischen Zustandsbildern bzw. unter Reanimationsmassnahmen vorzugsweise wenden. Die Mortalitätszahlen werden deshalb detailliert aufgeschlüsselt.

Die Rate der im Spital verstorbenen Patient*innen mit akutem Koronarsyndrom, die im Herzkatheterlabor (Andreas-Grüntzig-Herzkatheterlaboratorien) des USZ behandelt wurden, lag bei 5.8 Prozent. Patienten mit Nicht-ST-Hebungs-ACS (NSTEMI und instabile Angina pectoris) wiesen eine Mortalität von 2.2 Prozent und Patienten mit ST-Hebungsinfarkt eine Mortalität von 10.4 Prozent aus.

Die Mortalität hängt entscheidend vom hämodynamischen Zustandsbild bei Eintreffen des Patienten ab. So hatten zum Beispiel Patienten mit Status nach Reanimation eine Mortalität von 45.2 Prozent. Bei Patienten hingegen, die nicht reanimiert werden mussten, lag die Mortalität bei 2 Prozent, was im nationalen und internationalen Vergleich einem exzellenten Wert entspricht. Ähnlich verhielt es sich mit Patienten im kardiogenen Schock oder bei solchen, die intubiert werden mussten.

In-Hospital-Mortalität im Jahresvergleich

Quelle: Klinik für Kardiologie, Prof. Dr. Frank Ruschitzka, Klinikdirektor, Prof. Dr. Christian Templin, PD Dr. Barbara Stähli

2019 2018
Anzahl Mortalität (%) Anzahl Mortalität (%) Referenz Mortalität (%)
alle ACS Patienten 705 5.8 766 4.4 7.8
davon alle STE-ACS-Patienten 316 10.4 341 6.5 3.0 - 12.0
davon alle NSTE-ACS-Patienten 364 2.2 425 2.8 3.7 - 7.6
davon alle ACS-Patienten mit Reanimation 62 45.2 77 36.4 41.4 - 75.0
davon alle ACS Patienten ohne Reanimation 643 2 689 0.9
davon alle ACS Patienten mit kardiogenem Schock 41 53.6 62 45.2 45.9 - 59.4
davon alle ACS-Patienten ohne kardiogenem Schock 664 2.9 704 0.9 2.3
davon alle ACS-Patienten mit Intubation 51 50.9 64 37.5 49.6 - 61.5
davon alle ACS-Patienten ohne Intubation 654 2.3 702 1.4

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