Berichte 2018

Geschäfts­ent­wicklung

Erfolgreiches Ergebnis

Das Universitätsspital Zürich (USZ) blickt im ambulanten und im stationären Bereich auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. Der ambulante Ertrag stieg um 9.1%, die stationären Fallzahlen nahmen um 1.9% zu. Der Gesamtumsatz beträgt CHF 1’475 Mio. (+2.1%) und der Gewinn liegt bei CHF 40.4 Mio. Sowohl in medizinischer als auch in organisatorischer Hinsicht hat das USZ zahlreiche Meilensteine erreicht.

Das Wachstum im ambulanten Bereich hat, gemessen am Umsatz, in Taxpunkten und  in ambulanten Besuchen, im Berichtsjahr im Vergleich zu den Vorjahren stark zugenommen. Die ambulanten Besuche haben gegenüber dem Vorjahr über 10% zugenommen. Die Verschiebung von stationär zu ambulant wurde erfolgreich vorangetrieben. Dennoch ist mit einer Zunahme der Fallzahlen um 1.9% auch der stationäre Bereich weitergewachsen.

Der Betriebsertrag erhöhte sich im Berichtsjahr auf CHF 1’475 Mio. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr lag bei 2.1%. Aufgrund des hohen Kostendrucks im Bereich der Personalkosten und beim medizinischen Sachaufwand sank die EBITDA-Marge von 8.6% im Vorjahr auf 7.7% und betrug CHF 112.9 Mio. (2018: CHF 123.6 Mio.). Daraus resultiert ein Reingewinn von CHF 40.4 Mio. (2018: CHF 63.1 Mio.). Vorbehältlich der Genehmigung durch Regierungs- und Kantonsrat soll der Gewinn dem Eigenkapital zugeschrieben werden. Dies dient der notwendigen Stärkung der Eigenkapitalbasis des USZ: Im neuen regulatorischen Umfeld muss das USZ seine Investitionen und die medizinische Weiterentwicklung, die nötig sind, um weiterhin mit Spitzenleistungen wettbewerbsfähig zu bleiben, selbstständig finanzieren.

Qualität und Transparenz beim Reporting

Eine effektive finanzielle Führung setzt verlässliche und zeitgerechte Daten voraus. Das USZ hat frühzeitig auf Swiss GAAP FER umgestellt und wurde als eines der ersten Spitäler in der Schweiz REKOLE-zertifiziert. Damit genügt das USZ den höchsten Standards bezüglich der Rechnungsführung und Rechnungslegung. Zur Sicherstellung der hohen Qualität bei den Finanzzahlen finden jährlich Revisionen durch die Finanzkontrolle des Kantons Zürich und durch eine externe Revisionsfirma statt. Zusätzlich finden jährlich eine externe Review zur korrekten Anwendung von REKOLE sowie eine Kodierrevision durch die Gesundheitsdirek- tion des Kantons Zürich statt. Das Vertrauen in die Zahlen bildet die unerlässliche Grundlage für die finanzielle Führung. Zudem müssen die Zahlen zeitnah und leicht verständlich zur Verfügung stehen. Intern wurde im Berichtsjahr ein Kennzahlensystem aufgebaut und umgesetzt, das abgestimmt ist auf die Mehrjahresstrategie des USZ.

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Das Vertrauen in die Zahlen bildet die unerlässliche Grundlage für die finanzielle Führung.

Bedeutende Meilensteine erreicht

Ein erster grosser Meilenstein auf dem Weg zur baulichen Gesamterneuerung des USZ im Zentrum von Zürich wurde Anfang 2019 mit dem Abschluss des Architekturwettbewerbs  für das USZ Kernareal erreicht. Als Sieger ging das Projekt der Basler Architekten Christ & Gantenbein daraus hervor. Wesentlich für die Schaffung von Rochadeflächen auf dem Kernareal war die Inbetriebnahme des Trakts SUED2 im Spitalpark im Juni 2019. Darin untergebracht sind ein führendes Zentrum für Brandverletzte in Europa, eine Station für Stamm- und Immunzelltherapie, die Intensivstation mit Schwerpunkt Traumatologie, ein Endoskopiezentrum sowie ein Ambulatorium mit acht Fachdisziplinen. Seit der Eröffnung werden im SUED2 jeden Tag über 400 Patientinnen und Patienten untersucht und behandelt. Im Berichtsjahr hat zudem die neu gegründete Klinik für Gefässchirurgie den Betrieb aufgenommen. Damit bietet das USZ das gesamte Spektrum der operativen und endovaskulären Gefässmedizin an. Im Sommer wurde ein modernes Bildungszentrum in Schlieren eröffnet, und Ende 2019 bezog das USZ einen neuen Bürostandort in Stettbach mit administrativen Arbeitsplätzen für rund 600 Mitarbeitende. Eine grosse Herausforderung erwartet das USZ im Spätherbst des Jahres 2020. Dann steht die Inbetriebnahme des Gesundheitszentrums am Flughafen Zürich an, des grössten Ambulatoriums der Schweiz.

Auch im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) hat das USZ wesentliche Anpassungen vorgenommen. So wurden im Berichtsjahr insbesondere die Voraussetzungen geschaffen für mobiles und flexibleres Arbeiten sowohl im medizinischen wie auch im administrativen Bereich. Die Umstellung auf digitale, ortsungebundene Kommunikation sowie mobile Geräte als Arbeitsinstrumente wurde konsequent vorangetrieben. Ebenfalls wurde die ICT-Organisation angepasst und dezentralisiert. Damit rücken die Applikationsentwicklungen näher zu den Fachverantwortlichen.

Die Veränderungen in den Bereichen Bau und ICT bringen auch erhebliche Veränderungen bei den Prozessen und damit in der Betriebsorganisation mit sich. Eingespielte Abläufe müssen von Grund auf neu etabliert werden. Es entstehen neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Einheiten und Mitarbeitenden innerhalb des USZ, aber auch mit Patientinnen und Patienten sowie Zuweisenden. Mittels verstärkter Kommunikation, Schulung und im direkten Austausch werden Mitarbeitende in die Veränderungen einbezogen.

Leider bestehen immer noch regulatorische Einschränkungen in Bezug auf die Weiterentwicklung des USZ. Dazu gehören insbesondere die hohen Hürden beim Eingehen von Beteiligungen und Auslagerungen.

Starke medizinische Innovationskraft

Medizinisch haben Mitarbeitende des USZ auch 2019 für zahlreiche Höhepunkte gesorgt. Erstmals konnte zum Beispiel eine wirksame Therapie vorgestellt werden, die den Krankheitsverlauf der Lungenfibrose bei Systemischer Sklerose bremst. Ebenfalls zum ersten Mal weltweit ist es am USZ gelungen, einen Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmus- störungen mit einer MR-geführten Radioablation zu behandeln. In zwei notfallmässig durchgeführten, einzigartigen Operationen haben Ärzte am USZ bei einem Kind die Hauptschlagader in Brustkorb und Bauchraum ersetzt und ihm damit das Leben gerettet.

Mit einer gross angelegten Übung hat das USZ im Berichtsjahr überprüft, ob die Organisation für einen Ernstfall mit einem Massenanfall von Verletzten gewappnet ist. Für  die medizinische Versorgung der potenziell schwer verletzten Patientinnen und Patienten wurden rund 3’000 Mitarbeitende über das automatische Alarmierungssystem ans USZ gerufen. Nach Abschluss der Übung konnte eine durchweg positive Bilanz gezogen werden.

Leistungen und Ertrag

Hoher Spezialisierungsgrad

Die Zahl der stationären Austritte nahm 2019 mit +1.9% oder 801 Austritten deutlich stärker zu als im Vorjahr (+0.8%). Dabei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass der Kanton Zürich per 1. Januar 2018 gesetzlich eine Liste von 15 Eingriffen definiert hat, die bis Ende 2017 stationär erfolgt sind. Damit lassen sich die Wachstumsraten 2018 und 2019 zu den jeweiligen Vorjahren nicht ohne Weiteres vergleichen. Bei den Zusatzversicherten ist nach einem starken Rückgang im Jahr 2018 wieder ein überdurchschnittlich hohes Wachstum im Jahr 2019 zu verzeichnen. Insgesamt stieg die Anzahl zusatzversicherter Patient*innen um +3.4% (+291 Austritte). Auch im langjährigen Rückblick fällt es schwer, hier einen allgemeinen Trend festzustellen. Ebenfalls erfreulich entwickelte sich die Anzahl Austritte bei den ausser- kantonalen Patient*innen: Mit +247 (+2.6%) überstieg dieses Wachstum dasjenige der Zürcher Patient*innen um 70 Basispunkte. Insgesamt beträgt die Zahl der ausserkantonalen Patient*innen 9’632. Zusammen mit den ausländischen Patient*innen hat somit jeder vierte stationäre Patient am USZ den Wohnsitz nicht im Kanton Zürich. Für Allgemeinversicherte ohne den Zusatz «Behandlung allgemein ganze Schweiz» bilden die kantonalen Spitallisten leider noch immer eine Einschränkung bei der freien Spitalwahl. Sofern das USZ nicht auf der Spitalliste des Herkunftskantons ist, müssen die Patient*innen die Differenz zwischen der Baserate des USZ und der Referenzbaserate des Herkunftskantons selber bezahlen. Die höhere Baserate ist jedoch gerade notwendig wegen komplexer Fälle, die im Pauschalsystem Swiss DRG nicht adäquat abgebildet sind. Ohne diese Benachteiligung des USZ wäre ein noch höheres ausserkantonales Wachstum wahrscheinlich.

Auf hohem Niveau stabil geblieben ist der Schweregrad der am USZ behandelten  Patient*innen, der Case Mix Index (CMI) beträgt hohe 1.589 (Vorjahr: 1.588). Multipliziert man den CMI mit der Baserate bei CMI 1.0, ergibt sich daraus der stationäre DRG-Ertrag pro Fall. Hinzu kommen Zu- und Abschläge für die Liegedauer, besonders teure Medikamente und  Materialien, Honorare sowie Hotellerieleistungen. Die Summe der Schweregrade, das Kostengewicht (Cost Weight oder CW), betrug 68’359 Punkte und lag damit 1’385 Punkte beziehungsweise 2.1% über dem Vorjahr.

Die 10% der Patient*innen mit dem höchsten Schweregrad wiesen einen durchschnitt- lichen CMI von 7.108 (Vorjahr: 7.034) aus. Sie machten 44.4% (Vorjahr: 44.5%) des gesamten Kostengewichts aus und zeigen den hohen Spezialisierungsgrad am USZ.

Der hohe CMI, der hohe Grad an komplexen Patient*innen und der hohe Anteil ausserkantonaler Patient*innen unterstreichen die Stellung des USZ als Endversorgerspital für  die Diagnostik und die Behandlung von komplexen medizinischen Problemen weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Dies ist das Resultat konstanter Innovation in allen Bereichen.

Betriebliche Verbesserungen

Im dritten Jahr in Folge konnte die Verweildauer trotz anhaltend hohem Schweregrad der Patient*innen – ausgedrückt in Case Mix Index (CMI) – leicht reduziert werden. Die durchschnittliche Verweildauer lag mit 6.55 Tagen leicht unter dem Vorjahr (6.58 Tage) bei einem durchschnittlichen CMI von 1.589. Konkret bedeutet dies, dass das USZ damit rund 4% unter dem Schweizer Durchschnitt aller übrigen Leistungsanbieter mit denselben DRGs liegt.  Dies weist auf einen grundsätzlich effizienten Betrieb bei hoher Qualität hin. Denn die Verweildauer ist ein Zusammenspiel zwischen guter betrieblicher Organisation und qualitativ hochstehender medizinischer Behandlung. Zur guten Organisation gehörten insbesondere das Ein- und Austrittsmanagement, die Organisation von Übertritten zu anschliessenden Leistungserbringern wie zum Beispiel Rehabilitation sowie eine effiziente Organisation  der einzelnen Leistungen (Diagnose, operativer Eingriff, Pflege). Laufend überwacht werden zudem Wechselzeiten zwischen den operativen Eingriffen, Wartezeiten im Notfall und Auslastungen von Betten und Grossgeräten. Dadurch entfallen auch für die Patient*innen unerwünschte Wartezeiten. Ebenso trägt die hohe diagnostische und therapeutische Qualität zu einer kurzen Verweildauer bei. Im Fokus stehen hier die umfangreichen Anstrengungen des USZ, die nosokomiale Infektionsrate tief zu halten und weiter zu senken.

Herausforderung Tarife

Auch im achten Jahr nach Einführung der neuen Spitalfinanzierung und des Tarifsystems SwissDRG werden viele komplexe Behandlungen im System der Fallpauschalen nach SwissDRG nach wie vor nicht hinreichend abgebildet. Am USZ treten überdurchschnittlich viele Fälle mit grossem Defizit auf, das heisst Fälle, bei denen die Behandlungskosten  den Ertrag um mindestens das Doppelte übersteigen. Die bisher durch die SwissDRG AG getroffenen Massnahmen vermögen dieses Problem noch nicht zu lösen. Bundesrat und Verwaltungsrat der SwissDRG AG haben das Problem erkannt und auf die Notwendigkeit differenzierter Baserates für die verschiedenen Spitalkategorien hingewiesen. Das USZ  hat dazu in den vergangenen Jahren umfassende Studien publiziert.

Daraus ergeben sich auch weitreichende Folgen für die stationären Tarife des USZ. Für 2019 ist es nicht gelungen, mit sämtlichen Versicherern einvernehmliche Vertragslösungen zu finden. Mit tarifsuisse konnte keine Einigung erzielt werden. Hier wurde ein Tariffest- setzungsverfahren eröffnet. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat für das Jahr 2019  an seiner Sitzung vom 13. November 2019 eine Verlängerung des bestehenden Vertrags von 2018 um ein Jahr beschlossen. Damit bestand für das Berichtsjahr ein rechtsverbindlicher Tarif. Vorbehältlich einer gütlichen Einigung wird für 2020 eine Festsetzung durch den Regierungsrat des Kantons Zürich notwendig. Noch gänzlich offen bis zurück auf das DRG- Einführungsjahr 2012 ist eine Lösung mit der Groupe Mutuel. Viele Versicherer fordern eine tiefere Baserate mit Hinweis auf das Ende der sogenannten Einführungsphase SwissDRG. Es ist jedoch fraglich, ob es ohne Begleitmassnahmen für grosse Endversorgerspitäler je ein Ende der Einführungsphase geben wird. Ohne eine höhere Baserate wäre das wirtschaftliche Überleben der grossen Endversorgerspitäler mit den überdurchschnittlich vielen Hochdefizitfällen unmöglich. Die Forderung nach einer höheren Baserate erfolgt also keineswegs aufgrund von Ineffizienzen, sondern ist den speziellen Anforderungen an eine hochstehende medizinische Versorgung für komplexe Fälle geschuldet.

Trend hin zu ambulanten Leistungen

Besonders auffällig war im Berichtsjahr das ambulante Wachstum. Die Anzahl verrechneter Taxpunkte stieg um +9.1%, die Anzahl ambulanter Besuche sogar um +11.5%. Insgesamt  hat das USZ für 2019 298.1 Mio. Taxpunkte abgerechnet (Vorjahr: 273.2). Die Bedürfnisse der Patient*innen zum einen, die Möglichkeiten der medizinischen Behandlungen zum anderen lassen auch zukünftig eine weitere Verschiebung von stationär zu ambulant erwarten. Dies gilt nicht nur für einfache Krankheitsbilder, sondern zunehmend auch für komplexe Diagnosen und Behandlungen. Das USZ stellt sich diesem Trend. Damit das Potenzial der ambulanten Behandlungen jedoch vollständig ausgeschöpft werden kann, müssen sich die Rahmen- bedingungen bei der Finanzierung ändern. Die heutigen ambulanten Tarife vermögen die Gestehungskosten in den Akutspitälern nicht zu decken. Damit aber eine weitergehende Verschiebung von stationär zu ambulant stattfinden kann, muss es auch für die Spitäler möglich sein, in diesem Bereich die Vollkosten zu decken und bei effizienter Betriebsführung einen Gewinn zu erwirtschaften – dies zur Finanzierung der anstehenden Investitionen. Auch muss es zukünftig möglich sein, im ambulanten Bereich Zusatzversicherungserträge zu erwirtschaften. Das USZ setzt sich hier für neue Finanzierungsmodelle im ambulanten Bereich ein.

Nicht medizinische Leistungen

Neben den eigentlichen Versorgungsleistungen erbringt das USZ eine Vielzahl weiterer Leistungen im Auftrag des Kantons oder Dritter. Im Auftrag des Kantons erbringt das USZ sogenannte gemeinwirtschaftliche Leistungen. Den grössten Anteil bilden hier Dienstleistungen im Bereich Forschung und Lehre zugunsten der Universität Zürich, gefolgt von  der ärztlichen Weiterbildung im Auftrag der Gesundheitsdirektion Zürich. Im Bereich der Forschung und Lehre besteht auch nach der Aufstockung des Beitrags im Jahr 2018 um  CHF 15 Mio. noch eine Unterfinanzierung. Das USZ ist zurzeit daran, mit dem Kanton Zürich ein neues Finanzierungsmodell zu erarbeiten. Das USZ finanziert diese Kostenunterdeckung mit Gewinnen im Bereich der zusatzversicherten Patient*innen. Daneben haben die Aufträge aus der Industrie im Bereich der Forschung wie auch die Entschädigungen aus anderen Dienstleistungen wie zum Beispiel Kooperationen mit Dritten weiter zugenommen. Rück- läufig ist hingegen die Rückvergütung des Kantons für weitere gemeinwirtschaftliche Leistungen.

Betriebsertrag

Insgesamt erhöhte sich der Betriebsertrag um CHF 30.0 Mio. (+2.1%) auf CHF 1’475.1 Mio.  Mit 59.3% bildeten die stationären Leistungen den mit Abstand grössten Anteil am Betriebs- ertrag, gefolgt von 26.4% Umsatzanteil im ambulanten Bereich.

Ressourcen und Aufwand

Betriebsaufwand

Der Betriebsaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 38.3 Mio. (+2.9%) auf  CHF 1’363.1 Mio. Der grösste absolute Anstieg ist mit CHF 25.4 Mio. (+3.1%) bei den Personalkosten zu verzeichnen. Gegenüber den Vorjahren konnte das Wachstum bei den Vollzeitstellen gebremst werden. Die Vollzeitstellen nahmen im Vergleich zum Stichtag 31. Dezember im Vorjahr um 1.5% zu und betrugen 6’523.8. Bei den höheren Personalkosten war jedoch die Ausrichtung des Teuerungsausgleichs und der Beförderungen von Bedeutung. Hinzu kamen weitere Einmaleffekte.

Ebenfalls eine starke Zunahme ist beim medizinischen Warenaufwand zu verzeichnen. Ein grosser Kostentreiber waren hier die von der Kantonsapotheke Zürich (KAZ) bezogenen Medikamente. Diese lagen mit +9.3% deutlich über dem Leistungsmengenwachstum bei den medizinischen Dienstleistungen. Per 1. März 2019 hat die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich ein neues Preismodell für die Bezüger der KAZ hoheitlich verfügt. Dieses ist einhergegangen mit einer Preiserhöhung, die die Rechnung USZ 2019 zusätzlich belastet. Der  übrige medizinische Sachaufwand ist um +1.8% gewachsen. Bei einem Anteil von rund 40% der Medikamente am gesamten medizinischen Aufwand resultierte hier ein Wachstum von +5.5%. Dieser beträgt CHF 324.3 Mio.

Der nicht medizinische Aufwand betrug CHF 155.0 Mio. und stieg gegenüber dem Vorjahr um moderate +1.0% an. Kostendämpfend hat insbesondere der Rückgang bei den Rückstellungen für Haftpflichtfälle gewirkt. Ein rückläufiger Schadensverlauf hat zu einer Auflösung der im Vorjahr gebildeten Rückstellungen geführt.

EBITDA

Das USZ weist mit 7.7% eine stabile, wenngleich um 90 Basispunkte tiefere EBITDA-Marge (Earnings before Interest, Tax, Depreciation, Amortisation) als im Vorjahr aus (Vorjahr: 8.6%). In absoluten Werten resultiert ein EBITDA von CHF 112.9 Mio. (Vorjahr: CHF 123.6 Mio.). Die EBITDA-Ziele des USZ richten sich an den mittel- und langfristigen Investitions- bedürfnissen und den damit verbundenen Finanzierungs-, Zins- und Amortisations- verpflichtungen aus.

Kapitalkosten und Finanzerfolg

Die Kapitalkosten sind gegenüber dem Vorjahr um CHF 11.0 Mio. oder +16.9% auf CHF 75.9 Mio. angestiegen. Von den CHF 11.0 Mio. Mehraufwand entfallen CHF 9.7 Mio. auf zusätzliche Abschreibungen bei den Immobilien. Dies zum einen aufgrund einer einmaligen Wertberichtigung von aufgelaufenen Projektkosten für nicht weiterverfolgte Investitionsprojekte;  zum anderen schlagen aber auch die Abschreibungen des hohen Investitionsvolumens der vergangenen Jahre zu Buche.

Das Finanzergebnis wiederum verschlechterte sich ebenfalls zum Vorjahr. Zum einen fiel 2019 die Verzinsung der Anleihe über CHF 120 Mio. für ein gesamtes Jahr an; zum anderen hat der Kanton Zürich hoheitlich verfügt, das Aktivguthaben des USZ gegenüber dem Kanton entgegen der Praxis in den Vorjahren nicht mehr zu verzinsen.

Investitionen, Cashflow und Bilanz

Das Investitionsvolumen im Bereich der Mobilien (Medizintechnik, Informatik, Geräte) lag mit CHF 26.9 Mio. deutlich unter dem Vorjahresniveau. Die Gründe dafür sind primär auf Verschiebungen von Investitionsvorhaben von 2017 auf 2018 und damit auf einen hohen Vorjahreswert zurückzuführen. Bei den Immobilien betrug das Investitionsvolumen  CHF 47.8 Mio.

Die Bilanzsumme konnte trotz gestiegenem Umsatz und leicht höherem Anlagebestand um CHF 46.4 Mio. auf CHF 1’321.5 Mio. verkürzt werden. Der Eigenkapitalgrad beträgt gute 66.6%. Vorausgesetzt bleibt hier die Zustimmung des Kantonsrats zur Gewinnverwendung.

Der operative Cashflow weist einen negativen Wert von CHF 22.3 Mio. auf. Grund dafür ist neben einem leicht tieferen EBITDA als im Vorjahr insbesondere ein hoher Bestand  an Forderungen. Dieser ist per 31. Dezember 2019 aufgrund eines teilweisen Fakturierungsstopps entstanden. Die entsprechende Liquidität wird im Jahr 2020 eingehen. Abzüglich  des Cashflows aus der Investitionstätigkeit resultierte damit ein Free Cash Flow von  CHF –100.1 Mio. Gedeckt wurde dieser Betrag mit vorhandenen Mitteln per 1. Januar 2019 sowie mit zusätzlichem Fremdkapital. Das verzinsliche Fremdkapital betrug per 31. Dezember 2019 CHF 185 Mio.   

Gewinnverwendung

Der Jahresgewinn im Einzelabschluss USZ 2019 Swiss GAAP FER beträgt CHF 36’296’359. Dieser soll vollumfänglich an die freien Reserven im Eigenkapital zugewiesen werden.

Die Konzernrechnung USZ 2019 Swiss GAAP FER weist einen Gewinn von CHF 40’422’359 aus.

Über eine Gewinnabschöpfung (Dividende) wird der Kantonsrat auf Antrag des Regierungsrats basierend auf dem Ergebnis des Einzelabschlusses USZ 2019 Swiss GAAP FER im Frühjahr 2020 entscheiden.