Die Klinik für Traumatologie ist spezialisiert auf die Behandlung von Verletzungen aller Art. Der besondere Schwerpunkt liegt auf Mehrfach- und Schwerverletzten sowie auf Verletzungen im Bereich von Becken und Wirbelsäule, einschliesslich des Einsatzes von künstlichen Hüftgelenken, sowie der Behandlung von Extremitäten- und Abdominalverletzungen.
Die enge Zusammenarbeit mit den Nachbardisziplinen wie der Plastischen Chirurgie, der Handchirurgie und der Neurochirurgie sowie der chirurgischen Intensivmedizin, garantiert eine optimale Betreuung unserer Patientinnen und Patienten.
Seit 2014 ist die Klinik für Traumatologie zertifiziertes Alterstraumazentrum und steht dafür in enger Kooperation mit der Klinik für Geriatrie, dem Institut für Notfallmedizin sowie dem Institut für Anästhesiologie. Im Jahr 2019 wurden 700 Patienten im Alter von über 70 Jahren im Zentrum behandelt. Zwei Drittel der Patienten konnten in die häusliche Umgebung oder in eine anschliessende Rehabilitation entlassen werden.
Seit 2011 ist die Klinik für Traumatologie als überregionales Traumazentrum von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert. Als solches erfasst die Klinik systematisch und detailliert Daten schwerverletzter Patientinnen und Patienten vom Unfallort bis zur Entlassung aus der Klinik. Die Dokumentation erfolgte auch für den Bericht 2019 nahezu vollständig (im grünen Bereich: 95 bis 100 Prozent der Fälle sind gut dokumentiert). Damit hat die Klinik wieder eine hohe Dokumentationsqualität erreicht. Gleiches gilt für das weniger umfangreiche Schweizer Trauma Register, das ebenso von der Klinik für Traumatologie als eines der zwölf zugelassenen Zentren für die Versorgung von Polytraumatisierten im Rahmen der Hochspezialisierten Medizin (HSM) in der Schweiz betrieben wird.
Das Traumazentrum am USZ weist für den Bericht 2019 insgesamt 358 Patienten aus (Alter > 15 Jahre, ISS > 15 oder Schädelverletzung von AIS ≥ 3) und ist damit eines der grossen Zentren in der Schweiz. Von den 358 Patienten erfüllten 346 Patienten die HSM-Kriterien «Behandlung von Schwerverletzten» (Alter > 15 Jahre und ISS > 19 oder Schädelverletzung von AIS ≥ 3).
Ein zentrales Element der Qualitätssicherung im TraumaRegister DGU® ist der Vergleich der beobachteten Letalitätsrate der eigenen Patienten mit einer aus dem Schweregrad der Verletzungen abgeleiteten Prognose. Zur Berechnung dieser Prognose wird der im TraumaRegister DGU® entwickelte RISC II Score herangezogen (RISC II = Revised Injury Severity Classification, Version II; Lefering 2014): Im Bericht von 2019 lag die Mortalitätsrate der primär versorgten Patienten nahezu bei den prognostizierten Werten und ergab eine «standardisierte Mortalitätsrate» von 1.05.